Die neue Spielzeit. Neue Tänzerinnen und Tänzer stellen sich vor.

Wiedersehen im Balletthaus

Die neue Spielzeit ist eröffnet. Im Balletthaus wird nach der Sommerpause wieder kräftig trainiert und geprobt. Am 21. September beginnen die Ballettvorstellungen mit Demis Volpis „Krabat“ im Theater Duisburg. Am 19. Oktober steht in der Düsseldorfer Oper der Premierenabend „Signaturen“ mit Choreographien von Hans van Manen, David Dawson und Bridget Breiner auf dem Programm.

Vorher gibt es im Balletthaus das öffentliche Balletttraining „Einblicke“ und „Ballett von ganz nah“ zum Programm „Signaturen“.

Es lohnt sich also, einen Blick auf den Terminplan der Deutschen Oper am Rhein zu werfen.

Unter der neuen Leitung von Chefchoreographin Bridget Breiner und Ballettdirektor Raphaël Coumes-Marquet haben sich im Balletthaus einige personelle Veränderungen ergeben.

In der von Eva Zamazalová geleiteten Ballettschule sind nun neben Eva als BallettpädagogInnen tätig:
Marlúcia do Amaral, Valentina Restrepo Giraldo und Daniel Smith.

Marlúcia und Daniel sind uns als frühere aktive Mitglieder der Compagnie bestens bekannt.

Ebenfalls zur Compagnie gehörten Mariana Dias und Camille Andriot, die zusammen mit
Jaime Roque de la Cruz und Uwe Schröter das Team der BallettmeisterInnen bilden.

Neuer Disponent ist Bertram Richter.

Als Freunde der Ballettcompagnie interessieren wir uns natürlich besonders für die Tänzerinnen und Tänzer, die Bridget und Raphaël neu angeworben haben. Und so fanden sich beim traditionellen „Wiedersehen“ am 28. August über 80 Mitglieder im Studio 1 alletthauses ein, um „die Neuen“ kennenzulernen. Sie kommen überwiegend aus den bisherigen Wirkungsstätten von Bridget Breiner (Karlsruhe) und Raphaël Coumes-Marquet (Dresden) und sind tänzerisch also gar nicht „neu“.

Ballettdirektor Raphaël Coumes-Marquet und Egon Schawe begrüßten die Gäste.

Anschließend führten die Dramaturginnen Julia Schinke und Juliane Schunke vor, wie man 15 TänzerInnen in knapp eineinhalb Stunden in drei Fünfergruppen nicht nur locker präsentiert, sondern auch noch jede/n zu Wort kommen lässt. Ein parforce-Ritt für alle Beteiligten und es mag sich melden, wer am Ende alle Namen, Daten und Gesichter behalten hat…

Zur Auffrischung der Erinnerung sollen die nachstehenden Fotos und kurzen biographischen Informationen helfen.

B. Zhanburchinova, F. Berruto, R. Vedra, S. Maxey-Wert, A. Azorín

Balkiya Zhanburchinova studierte Tanz an der Staatlichen Choreographieschule A. Seleznev in Almaty in ihrer Heimat Kasachstan. Ihr Erstengagement führte sie 2012 an das Nationalballett Kasachstans in Astana. Von 2013 bis 2017 war sie Mitglied des Ballett Kiel. 2015 erhielt sie den Förderpreis des Theaters Kiel. In der Spielzeit 2017/18 war sie beim Staatsballett Karlsruhe engagiert. Es folgte eine Saison am Tiroler Landestheater Innsbruck. Von 2019-2024 kehrte sie an das Staatsballett Karlsruhe zurück.

Die Italienerin Francesca Berruto studierte an der Scuola di danza des Balletto Teatro di Torino sowie an der John Cranko Schule Stuttgart. Von 2007 bis 2012 war sie Mitglied des Stuttgarter Balletts und war Tänzerin im Corps de ballet. Mit Beginn der Spielzeit 2013/14 wechselte sie zum Ballett im Revier Gelsenkirchen. Dort kreierte Bridget Breiner mehrere Hauptpartien für sie. Sie ist Preisträgerin des Gelsenkirchener Theaterpreises 2016.
2019 wechselte sie als Ensemblemitglied ans Staatsballett Karlsruhe.

Rafael Vedra wurde in Brasilien geboren und erhielt seine Ausbildung zum Tänzer an der Bolshoi Theatre School in Joinville in Brasilien. Nach seinem Abschluss 2018 wurde er dort Mitglied der Junior Company. Er besuchte Kurse in Moskau (Bolshoi Theatre) und Toronto (Canada’s National Ballet School) und nahm 2017 am Prix de Lausanne teil. Von Herbst 2019 bis Sommer 2024 tanzte er als Mitglied des Bayerischen Staatsballetts in München ein breit gefächertes Repertoire. Zudem machte er erste Erfahrungen mit eigenen choreografischen Projekten.

Der US-Amerikaner Skyler Maxey-Wert absolvierte seine Ausbildung an der American Ballet Theatre Studio Company, bevor er 2014 zum Semperoper Dresden Ballett kam. Im Jahr 2023 wurde er dort zum Ersten Solisten ernannt. Sein Repertoire umfasst eine Vielzahl von Solorollen.

Alejandro Azorín erhielt seine Ausbildung bei José Antonio Robles in Spanien und an der School of American Ballet in den USA. Im Jahr 2015 wurde er vom Semperoper Ballett engagiert, wo er 2023 zum Ersten Solisten befördert wurde. Zu seinem Repertoire zählen Werke von Jiří Kylián, Justin Peck, George Balanchine, Johan Inger, William Forsythe, Hans van Manen und Sharon Eyal.

M. Mota, J. Ribes, N. Ito, C. Scarrone, O. Collaku

Geboren in Lissabon in Portugal, schloss Márcio Mota seine Ausbildung an der National Conservatory Dance School ab. Nach seiner Teilnahme am Prix De Lausanne wurde er 2018 zum NRW Junior Ballett in Dortmund eingeladen und drei Jahre später, 2021, wurde er in die Hauptkompanie des Balletts Dortmund aufgenommen, wo er bis zum Sommer 2024 tanzte.

Der gebürtige Spanier Joan Ivars Ribes begann seine Tanzausbildung am Institut del Teatre in Barcelona, studierte dann von 2015 bis 2017 an der School of American Ballet in New York und schloss schließlich im Frühjahr 2020 sein Studium an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden ab. Als Student besuchte er verschiedene Sommerkurse u.a. am Het Nationale Ballet und an der Pariser Opernschule und nahm an Produktionen an der Semperoper Dresden, Kampnagel Hamburg, dem New York City Ballet und dem Prix de Lausanne Choreographic Project teil. Nach einem Gastengagement beim Ballett am Rhein im Herbst 2020 war Joan Ivars Ribes ab der Spielzeit 2021/22 beim Staatsballett Karlsruhe engagiert.

Die japanische Tänzerin Nami Ito studierte Tanz an der Tokyo Metropolitan Senior High-School of Performing Arts und an der Akademie des Tanzes in Mannheim. 2015 gewann sie einen Preis beim Youth America Grand Prix und wirkte bereits als Studentin in einer Produktion beim Staatsballett Karlsruhe mit. Sie war Mitglied des Ballettstudios des Staatsballett Karlsruhe und bei der Ballettgala 2018 in Sir Kenneth MacMillans „Concerto“ zu sehen. In der darauffolgenden Spielzeit wechselte Nami Ito ins Ensembles des Staatsballett Karlsruhe.

Chiara Scarrone wurde in Italien geboren und studierte an der Scuola di Ballo Teatro alla Scala in Mailand. Nach ihrem Abschluss 2011 wurde sie als Mitglied des Corps de ballet in das Semperoper Ballett unter der Leitung von Aaron Watkin aufgenommen. Im Jahr 2016 wurde sie zur Coryphée und 2022 zur Zweiten Solistin befördert. Im Laufe der Jahre hat sie sich ein breites Repertoire mit klassischen, neoklassischen und modernen Produktionen erarbeitet.

Olgert Collaku, geboren in Albanien, begann seine Ballettausbildung an der Nationalen Ballettschule von Albanien und startete seine professionelle Karriere 2016 beim Mährisch-Schlesischen Nationalballett in der Tschechischen Republik, wo er in „Der Nussknacker“, „Aschenputtel“, „Schwanensee“ und „Sommernacht“ auftrat.
2017 wechselte er zum Badischen Staatsballett Karlsruhe. Seitdem hat er eine Vielzahl von Rollen getanzt, darunter die männliche Titelrolle in „Das Mädchen und der Nussknacker“ von Bridget Breiner und Leicester in „Maria Stuart“ von Bridget Breiner.

S. Byers, P. Kilminster, S. Martin, J. Miranda, L. Erni

Die in Neuseeland geborene Tänzerin Stella Byers begann ihre Ausbildung in ihrem Heimatland an der Mount Eden Ballet Academy in Auckland und der New Zealand School of Dance in Wellington. Im Jahr 2020 wechselte sie an die Palucca Hochschule für Tanz Dresden und wurde im Jahr 2023 in das Elevenprogramm der Palucca Hochschule mit dem Semperoper Ballett aufgenommen.

Phoebe Kilminster, geboren an der Südküste von New South Wales in Australien, begann ihre Ballettausbildung im Alter von 9 Jahren. Mit 14 Jahren nahm Phoebe am Prix de Lausanne teil und erhielt ein Stipendium für die Academy Princess Grace in Monaco. Nach ihrer Rückkehr nach Australien setzte Phoebe ihre Ausbildung bei Tanya Pearson Classical Coaching fort. Durch die Networking-Möglichkeiten des Wettbewerbs Prix de Lausanne erhielt sie ihren Vertrag mit der Junior Company des Balletts NRW in Dortmund und startete damit ihre professionelle Karriere.

Die französische Tänzerin Sophie Martin begann ihre Ausbildung am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris. Im Jahr 2003 trat sie dem Scottish Ballet unter der Leitung von Ashley Page bei und wurde 2008 zur Solistin befördert. Im Jahr 2011 erhielt sie den Critic’s Circle National Dance Award als beste weibliche Darbietung in Kenneth Macmillans „The Song of the Earth“. Als Tänzerin beim Badischen Staatstheater Karlsruhe erweiterte sie ihr Repertoire um die Titelpartie in David Dawsons „Giselle“ und Elisabeth in Bridget Breiners „Maria Stuart“.

Der Brasilianer Joao Miranda studierte Tanz u. a. an der Escola do Teatro Bolshoi in Brasilien, an der Miami City Ballet School und als Stipendiat der Tanzstiftung Birgit Keil an der Akademie des Tanzes Mannheim. In der Spielzeit 2015/16 war er Mitglied des Ballettstudios des Staatsballett Karlsruhe, im darauffolgenden Jahr wechselte er ins Ensemble des Badischen Staatstheater. In der Spielzeit 2018/2019 ernennt ihn Ballettdirektorin Birgit Keil zum Solisten und Preisträger des „Young Star Ballet Award“.

Geboren in Santo Tomé in Argentinien erhielt Lucas Erni seine Ausbildung am dortigen Instituto Superior de Arte am Teatro Colón und an der San Francisco Ballet School. 2013 war er Finalist beim Prix de Lausanne. Im darauffolgenden Jahr wurde er von Helgi Tomasson ins San Francisco Ballet aufgenommen, wo er bis 2023 als Solist in zahlreichen Hauptrollen zu sehen war. Mit Beginn der Spielzeit 2023/24 wechselte er zum Badischen Staatsballett in Karlsruhe.

Gebeten, ihre tänzerische Lieblingsstellung zu demonstrieren, zeigten die neuen Mitglieder der Compagnie, dass sie keine Scheu vor großen Posen haben und sich auf den Beifall der Ballettfreunde freuen.

Der wurde dann auch ausgiebig für die neuen Tänzerinnen und Tänzer und die beiden Moderatorinnen des Abends gespendet.

Nach der Präsentation konnten sich die Ballettfreunde im Foyer bei diversen Kaltgetränken mit den neuen Compagniemitgliedern unterhalten. Es kamen – da zwischenzeitlich das Training in einem anderen Studio geendet hatte – auch Chefchoreographin Bridget Breiner und viele „alte“ Tänzerinnen und Tänzer hinzu. Ein echtes Wiedersehen also und große Freude darüber, dass die neue Spielzeit unter neuer Leitung mit spannenden Stücken nun begonnen hat. Gespannt sind wir besonders auf die ersten Bühnenauftritte der Neulinge.

Text: Axel Weiss, Deutsche Oper am Rhein; Fotos: Renate Weber-Zangrandi