Besuch im Tanzarchiv Köln

„Das Echo der Utopien –⁠ Tanz und Politik“

… mit der Ausstellung „Das Echo der Utopien“ (30.10.2015–14.8.2016), die sich zur Aufgabe gemacht hat, den mannigfaltigen Spuren, Spielarten und Verbindungen von Tanz und Politik in Geschichte und Gegenwart nachzugehen. Und einem Rahmenprogramm, das das Thema „Tanz und Politik“ aktuell befragt.

Tanz ist politisch. Allein mit seiner Körperlichkeit und seiner Ausdruckskraft ist er in der Lage, gesellschaftlich-moralische Ordnungen zu bestätigen oder sie nachhaltig infrage zu stellen. Allzu oft waren und sind es Verbote, die dem Einhalt gebieten können. Folgerichtig begegnen sich in der Ausstellung des Deutschen Tanzarchivs Köln u. a. Tanzverbote durch kirchliche und weltliche Obrigkeiten aus dem 16. sowie dem 21. Jahrhundert.

Tanz kann Ausdruck politischen Engagements sein. Dies erfährt der Besucher zum Beispiel anhand filmischer Aufzeichnungen aktueller Formen öffentlicher Performances und Happenings aber auch anhand von Dokumenten über den Widerstand von Tanzkünstlern zur Zeit des Nationalsozialismus.

Eine Vielzahl von Assoziationen, Aspekten und Fragen eröffnet die aus über 150 Exponaten montageartig zusammengesetzte Ausstellung, die sich aus den reichhaltigen Beständen des Deutschen Tanzarchivs Köln speist. En passant stellt sie dem Betrachter dabei auch die Frage nach den Chancen und den Orten von künstlerischen, sozialen und politischen Utopien in unserer Zeit.