Vor einem ausverkauften Haus fand in Duisburg die Premiere von b.38 statt. Es gab zwei Uraufführungen, nämlich Remus Şucheanăs „Sinfonie Nr. 1“ mit der Musik von Sergej Rachmaninow und Martin Schläpfers „Ulenspiegeltänze“ mit der Sinfonie Nr. 7 von Sergej Prokofjew.
Zwischen diese beiden neuen Werke hatte die Ballettdirektion William Forsythes Stück „One flat thing, reproduced“ mit der Musik von Thom Willems aus dem Jahr 2000 platziert. Hier explodieren die Bewegungen der 14 Tänzerinnen und Tänzer auf, unter und an 20 Tischen förmlich. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, das – wie zu hören war – bei den Proben zu etlichen Blessuren bei den Tänzern geführt hat. Es ist ein „Orkan zwischen Präzision und wildem Chaos“ (so Alban Pinet im Programmheft). Die großartige Leistung der Compagnie erhält am Premierenabend den verdienten frenetischen Beifall des Publikums.
Doch zurück zu den Blumensträußen der Ballettfreunde. Wir hatten schon darüber berichtet, dass in der Zeit von Jouri Vámos der „Premierenstrauß“ nach der Aufführung auf der Bühne platziert war. In der reichhaltigen Bilder- und Dokumentensammlung unseres Ehrenmitglieds Roland Elstner fand sich nun ein Foto, das einen solchen Strauß zeigt. Es entstand am 1. Juni 2009 auf der Abschiedsgala für Jouri Vámos, nach der Aufführung seiner Choreographie „Carmina Burana“.
Monique Janotta konnte man in Duisburg als Gästin sehen, wodurch sich der Kreis zur Premiere von b.38 wieder schließt. Hier ein paar fotografische Impressionen von der Premierenfeier:
Pressestimmen
Marieluise Jeitschko schreibt in „tanznetz.de“:
„‘b.38’ vereint politische Statements in drei choreografischen Handschriften und ist vor allem durch die tänzerische Qualität dieser solistischen Kompanie ein Triumph zeitgenössischer Tanzkunst.“
Stefan Schmöe zieht im „Online Musik Magazin“ das Fazit zu den drei Stücken:
„Eine hübsche und ziemlich brave, eine virtuos durchorganisierte und eine ungemein vielschichtige Choreographie, davon zwei als Uraufführung - b.38 ist ein bemerkenswerter Abend.“
Zu Martin Schläpfers Uraufführung „Ulenspiegeltänze“ merkt er an:
„Als assoziationsreiches Abbild einer Welt, die nicht so genau weiß, wo sie steht, sind die Ulenspiegeltänze großes Tanztheater.“
Fotos: Roland Elstner (1), Axel Weiss
Text: Axel Weiss