Ballettreise durch Ravels Kosmos

„Soirée Ravel“ in Duisburg

Premiere am Samstag, 7. Juni 2025, 19.30 Uhr

Mit gleich vier neuen Stücken bringt die letzte Ballettpremiere der Saison – „Soirée Ravel“ – ab Samstag, 7. Juni, ein tänzerisches und musikalisches Feuerwerk zum 150. Geburtstag des Komponisten Maurice Ravel auf die Bühne des Duisburger Theaters.

Bridget Breiner und Richard Siegal haben ein Programm entwickelt, in dem der Welthit „Boléro“ nicht fehlen darf, das aber gleichzeitig auch ganz andere Seiten aus Ravels vielfältigem Schaffen aufblättert.

Düster und dramatisch, voller Durchschlagkraft und artistischer Virtuosität öffnet sich der Vorhang für „Soirée Ravel“ mit Maurice Ravels Klavierkonzert für die linke Hand in D-Dur.

Simone Messmer, Márcio Mota, Eric White, Sophie Martin

Die selten als Ballettmusik genutzte Auftragskomposition für den kriegsversehrten Musiker Paul Wittgenstein ist eine ebenso faszinierende Hörerfahrung wie Besonderheit für die musikalische Interpretation durch die Pianistin Alina Bercu.

In Bridget Breiners choreographischer Interpretation tauchen schon in „Konzert für die linke Hand“ Figuren und Allegorien auf, die sie später in ihrer Uraufführung „Daphnis et Chloé, Suiten“ weiter ausgestaltet.

Nami Ito, Olgert Collaku
Clara Nougué-Cazenave, Dukin Seo
Camilla Agraso, Vinícius Vieira

Bevor allerdings diese der griechischen Antike entstammende Geschichte um zwei junge Liebende zwischen Liebe, Begehren und Lust zu großem Orchesterklang auf der Bühne tänzerisch zu neuem Leben erweckt wird, richtet Richard Siegal seinen choreographischen Fokus auf ein Werk mit vollkommen anderem Charakter: Als musikalische Hommage an den Wiener Walzer gedacht, entpuppte sich Ravels Komposition als düstere, ironische Reflexion über den Wiener Hof. Siegals „La Valse“ ist eine parodistische Erzählung über Machtspiele, gesellschaftliche Maskeraden und die Wechselhaftigkeit von Gruppen.

Ensemble

Im Schlussstück des Abends wirft Richard Siegal einen frischen Blick auf das wohl populärste Werk des französischen Komponisten:

In seiner Kreation zu Maurice Ravels „Boléro“ greift Richard Siegal die alltägliche Geste des Gehens als zentrales Motiv auf und entwickelt daraus, passend und zugleich konträr zum immer fortlaufenden Rhythmus der Musik, ein sich stetig veränderndes Miteinander auf der Bühne, das persönliche Beziehungen, Gruppendynamiken und gesellschaftliche Muster sichtbar macht.

Ensemble

Gemeinsam mit einer musikalischen Bearbeitung von Sounddesigner Lorenzo Bianchi Hoesch zeigt sich Ravels „Boléro“ aus einer neuen Perspektive. Während Hoesch außerdem für musikalische Verbindungslinien zwischen den einzelnen Stücken sorgt, werden optisch verbindende Elemente in der Gestaltung von Bühnenraum und Kostümen durch den Künstler Jean-Marc Puissant sichtbar.

Norma Magalhães, Rafael Vedra

Unter der musikalischen Leitung von Kapellmeisterin Katharina Müllner gestalten die Duisburger Philharmoniker diesen facettenreichen Ravel-Abend.

Erste Einblicke liefert bei freiem Eintritt mit einem Probenbesuch und Künstlergesprächen die Ballettwerkstatt am Mittwoch, 4. Juni, um 17 Uhr im Opernfoyer des Theater Duisburg.

Weitere Informationen und Aufführungstermine unter Oper am Rhein

Text: Deutsche Oper am Rhein; Fotos: Altin Kaftira